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MÜNZWESEN. 7 1 fr. 25 c.); es ist jedoch rathsam, stets auf die Berechnung in
Franken zu halten (s. unten).

Der mitzunehmende Creditbrief (in einem solchen bestehe
das Reisegeld) muss tadellos und von einem bekannten Bankhaus auf
englisches oder französisches Gold ausgestellt sein, für Syrien
unter allen Umständen auf Beirût und Jerusalem. Die Filialen der
unten genannten Ottoman. Bank, deren Hauptsitz in Constantinopel,
zahlen nur, wenn sie in dem Creditbrief besonders genannt sind;
sich hier nicht vorzusehen, verursacht ganz unangenehme Weit-
läufigkeiten
. Am zweckmässigsten und sichersten ist ein englischer
Circular Letter; derselbe ist gedruckt und enthält eine Liste von
ca. 50 Städten, in denen man durch Ausfüllung beigefügter Formu-
lare
sein Gold in engl. Livres Sterling leicht und schnell erheben
kann (in Deutschland sind solche Circularbriefe noch unbekannt).
Die Unkosten eines solchen Creditbriefs berechnen sich auf bis
Proc. ausser der jeweiligen Cursdifferenz in Europa.

Die Banque Impériale Ottomane, ein durchaus sicheres Institut,
hat Verbindungen mit den meisten grösseren Banken Europa’s
und Filialen in Jerusalem und Beirût, sowie Geschäftsverbin-
dungen
in allen wichtigeren Städten Syriens. Bankgeschäfte ma-
chen
auch viele europäische Handelsfirmen; wir werden solche bei
Besprechung der einzelnen Orte nennen. Geldwechsler, besonders
Juden, finden sich in jedem Bazar; man nehme sich aber vor ihnen
in Acht.

Münzwesen. Papiergeld kennt der Orient nicht. In Bezug
auf den Werth der cursirenden Münzsorten herrscht grosse Ver-
wirrung
. Der Reisende, welcher von Aegypten kommt, lasse sich
alles aegyptische Geld, auch das Kupfer, gegen europäisches um-
wechseln
; das aegyptische Geld hat in Syrien gar keinen Curs.
Hingegen sind neben den türkischen auch französische, englische,
österreichische und russische Münzen im Umlauf.

Das Geld hat einen zweifachen Curs, 1) bei den Regierungs-
kassen
(sâgh), 2) im Handel (schurk); ebenso hat die österreichische
Post einige Stücke verschieden angesetzt. Man frage stets einen
Banquier über den genauen Curs des Goldes und vermeide es
so viel als möglich, auf dem Bazar, in Gasthöfen und beim Dra-
goman
zu wechseln. Auf eine Reise in’s Innere des Landes nehme
man eine reichliche Menge kleines Geld mit, lieber zu viel als zu
wenig; die Leute in den Dörfern weigern sich bisweilen, dem
Fremden auch nur einen Thaler zu wechseln, und so kann er in die
bitterste Verlegenheit kommen. Die Bauern und Beduinen sind
auch sehr difficil im Annehmen von Stücken, deren Schrift ver-
blasst
ist; man nehme nur gute und vollwichtige Stücke. Bei
Goldmünzen (Pfunden und Ducaten) achte man besonders auf
guten Klang beim Aufwerfen auf einen Stein; schlechtklingende
Stücke, auch wenn nur ein unmerklicher Sprung oder Riss die Ur-
sache
ist, werden gewöhnlich zurückgewiesen.